Baltisches Hügelgrab trifft auf mesopotamischen Zikkurat
Der erste Preis für die Architektur des Archäologischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern steht fest und der Freundeskreis Archäologisches Landesmuseum ist begeistert. Hier trifft die Form eines Hügelgrabes im Ostseeraum auf einen mesopotamischen Zikkurat und lässt viel Raum für Interpretationen. Dazu kommen historische Ziegel als Fassadenmaterial, große Fenster und eine Dachterrasse, die dem großen, kompakten Museumsbau die nötige Offenheit verleihen. Wir freuen uns, dass das Architektenbüro aus Kopenhagen uns in Mecklenburg-Vorpommern eine so aufsehenerregende Architektur für unsere sensationellen Funde vorschlägt.
Bei der Präsentation der Preisträger und Einreichungen war Theo Rosentreter vom Vorstand des Freundeskreis Archäologisches Landesmuseum e.V. anwesend. Er stellt fest: „Ich freue mich, dass ein mutiger Entwurf in so markanter Form gewonnen hat. Etwas so Spannendes wie die Landesarchäologie Mecklenburg-Vorpommerns braucht einen Museumsbau, der diese Spannung nach außen trägt und Besucher neugierig macht.“
Jede Entdeckung ist neu und fremd. Archäologische Funde stecken im dunklen Erdreich, bevor sie geborgen werden. So ist auch dieses Museum bodenständig geerdet und zugleich weltläufig. Es zeigt außen die Verbindung der regionalen Besonderheiten (wie Backsteinbau) mit der ganzen Welt. Innen zeigen die Funde die internationalen Verbindungen in der prähistorischen Welt auf. Dieses Gebäude lädt ein, das Unbekannte in seinem Inneren zu entdecken.
„Nun gilt es, die vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten des Gebäudes mit einem kreativen Konzept der Ausstellung einzufangen und zu nutzen“, sagt der Vorsitzende des Freundeskreis Archäologisches Landesmuseum Roland Methling, ehemaliger Bürgermeister der Hansestadt Rostock.
Nachdem der Entwurf für das Gebäude und der Zeitplan seines Baus nach der Buga zwischen 2026 und 2030 feststehen, gilt es nun, ein gutes Ausstellungskonzept zu entwickeln. Die beiden Stellen, die dafür im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege für Fachleute insbesondere aus dem Bereich der Museologie vorgesehen sind, müssen nun besetzt werden. Sie unterstützen den Museumsleiter Prof. Karlsen, die Ausstellung mit Funden von internationalem Rang aus dem ganzen Land zu entwickeln.
Dass es nun endlich eine Entscheidung für einen Architektenentwurf gibt und die nächsten Schritte vorangehen, ist besonders erfreulich im Schliemann-Jahr. Denn das berühmteste Landeskind aus Mecklenburg-Vorpommern war ein Archäologe.
Unter diesem LINK kommen Sie zur Pressemeldung der Landesregierung.
Fotos: Theo Rosentreter
Modelle des neuen Museums, Präsentationsveranstaltung am 16.2.2022 in der Rostocker Nikolaikirche, Interviews mit der Wissenschafts-, Kultur- und Europaministerin Bettina Martin und dem wissenschaftlichen Leiter des Museums Prof. Dr. Karlsen