Der Blauzahnschatz – ein Valentinsgeschenk?
Anlässlich des Valentinstages möchten wir heute über eine besondere Beziehung aus dem 10. Jhd berichten:
Zu dem Zeitpunkt war es üblich politische Beziehungen in Form einer Heiratspolitik zu festigen. Mistiwoy ein slawischer, abodritischer Herrscher, herrschte von Mecklenburg aus über den abodritischen Stammesverband. Dessen Teilstämme siedelten entlang der südlichen Ostseeküste bis nach Rostock.
So verheiratete Mistiwoy, seine Tochter Tove ( Taube), eine Prinzessin aus dem Geschlecht der Nakoniden, mit dem dänischen König Harald Blauzahn aus dem Haus Jelling , gegen den er zum damaligen Zeitpunkt ( 974) in die Schlacht am Danewerk gezogen war. Ob Tove ihren nordischen Namen bereits als Tochter einer Ehefrau Mistivois oder erst in Dänemark erhalten hat ist nicht überliefert.
1100 Jahre später, im Januar 2018, machte eine kleine Gruppe von ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern einen spektakulären Fund, der überregional große Aufmerksamkeit erregte: Darunter befanden sich mehrere hundert Münzen, kompletter und zerhackter Silberschmuck , sowie ein silberner Thorshammer. Dieser wurde als Hüter des Schatzes scheinbar eilig vor Ort hergestellt.
Unter den in Schaprode gefundenen Münzen befand sich eine große Zahl, die unter Harald Blauzahn geprägt wurde. Es ist also denkbar ,dass Blauzahn oder Teile seines Gefolges, im Gebiet zwischen Schaprode und Hiddensee einen sicheren Ort für ihre Schätze vermuteten. Möglicherweise wurde der Schatz auf dem Weg zu seiner Braut Tove vergraben…oder aber auf der Flucht vor seinem Sohn Sven Gabelbart.
Wir werden es nie erfahren.
Die Überlieferung zeigt jedoch, dass es nicht ungewöhnlich war Handels-und politische Beziehungen auf diesem Weg zu bestärken. Wer weiß, vielleicht entwickelte sich aus solch einer Verbindung auch eine innige Liebesgeschichte.
Übrigens ist das Bluetooth – Zeichen abgeleitet von Harald Blauzahn und zeigt ein Monogramm der altnordischen Runen.
Wir wünschen heute allen Liebenden und natürlich auch allen anderen Lesern einen schönen Valentinstag mit ganz besonderen Augenblicken.
Bildquelle: René Schön, einer der Blauzahnschatzfinder und Freundeskreis- Mitglied